club transmediale
berlin - bug button - the
repelling (D)
club transmediale ist eine experimentelle Plattform für neue
Formen der elektronischen Musik und Medienkunst im Kontext der Sound-
und Clubkultur. club transmediale kooperiert mit dem internationalen
Medienkunstfestival transmedial und realisiert jährlich parallel
dazu ein mehrtägiges Festival.
In der Tradition des (un)freiwilligen Nomadentums der Berliner Clubszene
baut ctm jedes Jahr eine neue Infrastruktur an einem neuen Ort auf.
Das Ziel ist, die herausragendsten internationalen Produktionen
in elektronischer Musik und audiovisueller Performance zu präsentieren
und darüber hinaus aktuelle künstlerische und technische
Entwicklungen auf Panels, in Screenings und Künstlerpräsentationen
zu reflektieren. ctm unterstützt das Crossover von institutionellen,
akademischen und subkulturellen Kontexten. ctm versucht, die Idee
»Club« als einen physikalischen Raum aufrechtzuerhalten,
dessen Einzigartigkeit in seiner relativen Nicht-Definition liegt,
und gibt damit Raum für das Zusammenspiel verschiedener Medien,
Formate und künstlerischer Ansätze. ctm - Club als Versuch,
die soziale Dimension der Medientechnologie auf die Bühne zu
bringen.
> http://www.clubtransmediale.de
1. Oliver Baurhenn (D)
freier Kurator, gehört zum medialabs aroma, Berlin. Koordiniert
die Screenings und Kuratiert Installationen für den club transmediale.
> http://www.zuviel.tv
(kuratiert von Antje Weitzel & Mirjam
Wenzel, frei Kuratorinnen, Berlin / München)
Der von verschiedenen Seiten und Interessengruppen unterschiedlich
besetzte Dummy-Begriff Pop bildet einen losen Zusammenhang zwischen
den präsentierten Videoarbeiten, in denen Rollenmodelle und Identifikationsschablonen
nachgezeichnet werden. Dabei spielen die
Arbeiten weniger auf musikalischer als auf visueller Ebene mit dem
genrespezifischen Repertoire, in dessen Zentrum neben werbewirksamer
Selbstinszenierung, Trendthemen und Lifestyle-Design stehen. Die Videos
bedienen sich dieser Szenarien, deren Attitudes und Ritualen, brechen
sie jedoch ironisch-homorvoll in der überzeichneten stereotypen
Inszenierung. Gleichzeitig werden in dieser Brechung nicht nur der
prototypische Fundus an Gesten, Posen und Abläufen kommerzieller
Musikclips kommentiert, sondern auch das Pop-Buisness
allgemein.
Das Programm stellt künstlerische Videos neben Musikclips und
überschreitet die Grenzen zwischen den verschiedenen Bereichen
und Kontexten, in denen gegenwärtig Musikvideos produziert und
rezipiert werden.
Disk Dusk - video
von Rosa Barba - audio von Mouse on Mars
Little Computer People
- video bvon Dare Art - audio von Anthony
Rother
Impossible - video
von Falk Büttner - audio von Figurine (Monika)
T.B. tonight live - video
von Tobias Bernstrup - audio von Tobias Bernstrup
Diddle my Skittle - video
von Peaches/Kara Blake - audio von Peaches (kitty yo)
On fire - video
von Undine Goldberg - audio von Brian Eno
Scarborough fair canticle (interlude)
- video von Undine Goldberg - audio von Simon
& Garfunkel
Glamour Girl - video
von Deborah Schamoni - audio von chicks on speed
Bizarre Love Triangle - video
von Oliver Husain/Michael Klöfkorn - audio von Commercial Breakup
Charlies Angels - video
von Pink Productions - audio von Destinys Child
Summer `98 - video
von Annika Stroem - audio von Annika Stroem
sick of you - video
von Zilla Leutenegger - audio von The Moles
Turbu Outrun - video
von Daniel Jürgen Lege - audio von Jereon Tel (enduro)
Popcorn - video von
Philipp Menzel - audio von Hot Butter
Vergiftet - video
von Oliver Husain/Michael Klöfkorn - audio von Jan Delay
2. Marc Weiser +
Lillevän (D/IRL)
performance
Marc Weiser ist der Musiker hinter dem
audiovisuellen Projekt Rechenzentrum und tritt außerdem unter
dem Namen Marc Markovich auf. Er gehört zum Kuratorenteam des
club transmediale. Rechenzentrum ist von verschiedenen künstlerischen
Richtungen beeinflusst, Lettrisme, Dada... ebenso Burroughs' Cut-Up-Techniken,
Punk u.a. Der gemeinsame Faden in diesen Richtungen lagen auf der
Hand: die Suche nach dem, was unter der Oberfläche von Musik
oder dem bewegten Bild liegt. Auf der anderen Seite interessiert daran,
die Kommunikation von Musik und Entertainment auf ein anderes Level
zu heben, die Rolle des Künstlers, die Rolle der öffentlichen
Person zu hinterfragen. Rechenzentrums jüngste Arbeit »Directors
Cut« wird diesen September als CD/VDVD auf Mille Plateaux veröffentlicht.
Sie wurde mit einer lobenden Erwähnung auf der diesjährigen
Ars Electronica ausgezeichnet.
> http://www.rechenzentrum.org
Lillevän wurde 1965 in Schweden
geboren, wuchs in Irland auf und lebt jetzt in Berlin. Videokünstler,
zahlreiche Performances und Live Video-Konzerte in Europa, Amerika
und Asien. Mitglied des Kollektivs, das Berlins berüchtigten
Club »IM Eimer« gründete und bewirtschaftet; seit
1997 fortlaufende Arbeit mit Marc Weiser (Audio) unter dem Namen
»Rechenzentrum«. Videos für und mit zahlreichen
Künstlern wie Tarwater, Christine Hill, Zbigniew Karkowski
und Zeitblom. Lillevän rekontextualisiert, kombiniert und politisiert
existierende Filmbilder und -fragmente. »Die Ästhetik
des Bildes liegt nicht in seiner Schönheit, Dichte und Vollkommenheit,
sondern in seiner Transparenz und seinem Potential.« Die Bilder
sind ein kommunikatives Medium, dass mit der Musik interagiert.
Die Auswahl der Bilder kann entweder den Sound unterstützen
oder dagegen arbeiten, mit dem Ziel, einen Dialog zu erreichen.
Interferenzen und gebrochene Bilderwelten sind ein zentrales dramaturgische
Element in der Gestaltung und Performance. Für Lillevän
findet der Arbeitsprozess in einer Godard-artigen Suche nach der
Beziehung zwischen Bildern, Intensitäten und Texturen statt.
»Ich nehme lieber das Risiko in Kauf, mit einem Live-Experiment
durchzufallen, als ein gut getestetes Konzept zu performen; Improvisation
ist ein entscheidendes Arbeitsprinzip. Man sollte niemals mit den
Modi der Präsentation zufrieden sein.« Lillevän
sieht seine Kollagen als einen vielschichtigen Prozess, der jedem
Zuschauer die Möglichkeit gibt, sich auf verschiedene Details
und Momente zu konzentrieren. Menschliche Wahrnehmung bleibt das
letzte interaktive Element einer Live Video-Komposition.
> http://www.lillevan.com
> http://www.rechenzentrum.org
3. Miko Mikona
(D) performance
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Die jahrzehntelangen Bemühungen der VJ-Szene den Tönen
entsprechende Bilder entgegenzusetzen konterkariert das finnisch-spanische
Forscherduo Miko Mikona mit dem umgekehrten Ansatz. Statt auf Vorgaben
durch einen DJ oder Musiker zu reagieren, erzeugen sie gleichsam
nebenbei mit ihren Bildern auch die Musik. Dazu haben sie in jahrelanger
Forschung, unterstützt durch das international anerkannte IPST
aus Miko Mikona, eine Vorrichtung entwickelt, die Bildmuster direkt
in analoge akustische Ereignisse umwandelt. Miko Mikona präsentieren
ein physikalisch-semiotisches Experiment. Durch Aufeinanderlegen
und Verschieben von Rasterfolien erzeugen sie flirrende Interferenzen
auf ihren Overheadprojektoren. Die dabei entstehenden Bildstrukturen
werden gleichzeitig von dem eigens entwickelten Bild-Ton-Transformator
erfasst und in akustische Ereignisse umgewandelt. Dabei verzichtet
Miko Mikona auf jegliche Digitalisierung. Statt dessen wird der
Overhead Projektor als optisch-akustischer Synthesizer benutzt,
die Transformation erfolgt komplett analog.
>
http://www.zuviel.tv/mikomikona.html
4. Datenreport
(NL/D) performance
Datenreport (Huib Emmer & Remco Schuurbiers) live elektronsiche
Musik mit live Video. Geräusche, schwere Beats, seltsame Stimmen
interagieren mit digitalem Bild-Processing, abstrakten Bildern und
merkwürdigen Figuren. Sie arbeiten mit sehr sehr kurzen Samples,
meist obskuren Crime- und Trashfilmen. Die Performances sind zu
einem gewissen Teil fest geplant, aber zum größeren Teil
während der Performance kreiert, um so eine flexible Komposition
zu gewährleisten.
> http://www.datenreport.org
5. Cécile Babiole
(F) visuals
Nach ihrer Arbeit als Videofilmer und 3-D-Animationsdesigner und
-Regisseur, wandte sich Cécile Babiole dem Gestalten von
dynamischen Environments und Live-Bearbeitung von Sound und Bildern
(real time procecced). Ihre letzten Installationen und Performances
verbinden High und Low-Technologien und sind verbunden mit dem Link
zwischen on- und offline Wahrnehmung. Ihre Arbeit wurde mehrfach
ausgezeichnet: Imagina, Images du futur, Ars Electronica, Festival
de l'Audiovisuel Museographique, The Locarno Festival, SCAM Prize,
Villa Medicis Hors les Murs Grant...
> http://www.babiole.net
6. Jan Rohlf
(D) visuals
Jan Rohlf ist visueller Künstler und Designer und gehört
zum Kuratoren-Team des club transmediale.
Da Musik Hauptinspirationsquelle für seine Arbeit ist, ist
er außerdem aktiver Mitwirkender der Berliner experimentellen
Clubszene seit Mitte der 90er mit Installationen, kinetischen Lichtskulpturen,
Video- und Grafikarbeiten.
> http://www.galerie-wieland.de
7. David Galbraith is a New York-based
multidisciplinary artist currently living in Berlin whose work has
been included in Greater New York (P.S.1/MoMA), Song Poems (New York/Los
Angeles/Dallas) and Animations (P.S.1/MoMA and Kunst Werke Berlin),
among other recent group exhibitions. Two-person shows with his collaborative
partner Teresa Seemann include Secret Chance Landscape at Innocence
& Mystery (2003, Berlin), Waveform at The New Museum of Contemporary
Art (2001, New York), and Crude, Protean and Full of Possibility at
the Soap Factory (2001, Minneapolis).
His sound installations, solo recordings, and live performances feature
the custom electronic sound modules he has designed and built for
over 10 years.
The Experimental Makeup, David's roots electronica duo with with Michael
J. Mahalchick, has performed widely since 1999 with dates in New York,
Los Angeles and Munich.
Towards an Iron Lap, the debut CD by Iron Lap, David's electronoise
duo with Blain Kennedy, is reviewed in the current issue (#11) of
The Sound Projector (U.K.). It appears alongside a review of The Experimental
Makeup's first CD, XPRMNTLMKP, both on Sounds Okay (Brooklyn).
>http://www.soundsokay.com/
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